Heute führt ich, Myke Schumburg das traditionsreiche Familienunternehmen in der 4.Generation.
Begonnen hat aber alles im Jahr 1902, als meine Urgroßeltern Marie und Otto Schumburg ihre erste Fleischerei in Magdeburg eröffneten und somit den Grundstein für die Geschichte der Firma Schumburg setzten. Sie überstanden den 1. Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise in den zwanziger Jahren und bauten den Familienbetrieb bis zum 2. Weltkrieg zu einem Unternehmen von bis heute nicht wieder erreichter Größe aus.
Meine Großeltern übernahmen während des 2. Weltkrieges die Geschicke des Unternehmens und mussten mit ansehen, wie in der Nacht des 16. Januar 1945 alles im Bombenhagel unterging. Doch sie hielten unbeirrt an der Tradition fest und begannen mit unermüdlichem Einsatz den Wiederaufbau des Unternehmens in Menz, wo ihr Wochenendhaus stand.
Die Nachkriegszeit und der dann folgende Sozialismus in seiner Aufbauphase war die schwierigste Epoche in der Firmenchronik. Der Fortbestand in jener Zeit ist eindeutig meinen Großeltern zu verdanken. 1974 übernahmen meine Eltern den damals größtenteils aus Familienmitgliedern bestehenden Betrieb. Zur damaligen Zeit wurde das Handwerk in der DDR als notwendiger Versorgungsträger wiederentdeckt.
Meine Eltern konnten Investitionen tätigen und den Betrieb nach und nach weiter ausbauen. 1980 entstanden die ersten Pläne für den Neubau neben dem alten, kleinen Laden an der B184, der Magdeburger Straße. Meinem Vater war es nicht vergönnt, sein Vorhaben selbst umzusetzen. Er verunglückte 1981 mit 44 Jahren tödlich. So arbeiteten fortan 3 Generationen, meine Mutter als Chefin, mein Großvater als Meister und ich als Lehrjunge im ersten Lehrjahr daran, den Weg für die 4. Generation zu ebnen.
Besonders meine Mutter hat in dieser Zeit sehr uneigennützig alle meine Pläne unterstützt und so konnte ich bereits 1985 mit 21 Jahren die Meisterprüfung im Fleischerhandwerk ablegen. 1987 wurde der Grundstein für unser heutiges Wohn- und Geschäftshaus in Menz gelegt.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands boten sich neue Chancen, aber auch Risiken. Durch die Übernahme der damaligen HO Fleischerei Gerwisch sollte ein zweites Standbein aufgebaut werden. Der Umzug in den Neubau im Jahr 1994 etabliert uns endgültig in Gerwisch und Umgebung. Dreizehn Jahre leitete meine Frau sehr erfolgreich diese Filiale, bis am 1.Januar 1999 meine Mutter die Verantwortung für das gesamte Unternehmen an uns übergab. Über 40 Jahre hat sie unvorstellbare Mengen an Fleisch- und Wurstwaren in dem kleinen, alten Laden in Menz verkauft. Sie hat sich den Ruhestand wahrlich verdient.
Mit moderner Technik, innovativen Ideen und handwerklichem Können, sind über 20 Mitarbeiter täglich in unseren beiden Filialen in Menz und Gerwisch für unsere Kunden im Dienst. Einige sind bereits mehr als 20 Jahre im Unternehmen, andere werden in unserem Haus gerade ausgebildet. Gemeinsam sind wir immer bestrebt, Ihnen erstklassige Produkte anzubieten, ein faires Preis-Leistungsverhältnis zu gestalten und das Einkaufen bei uns für Sie zum Erlebnis werden zu lassen. Der Anspruch unseres traditionsbewußten Familienunternehmens ist es, qualitativ hochwertige Fleisch- und Wurstwaren aus regionaler Herkunft anzubieten.
Auch in Zukunft wird es keinen Stillstand geben. Für die nächsten Jahre haben wir mehrere Projekte in Planung, die Fleischerei Schumburg noch kundenfreundlicher und moderner zu machen. Bereits 2014 sind vor dem Hauptgeschäft in Menz zusätzliche Kundenparkplätze entstanden. Nun können unsere Kunden auf beiden Seiten der Bundesstraße parken. Für unsere Filiale in Gerwisch ist in nächster Zeit ein Komplettumbau vorgesehen, damit wir Sie auch dort an dreizehn Meter Thekenlänge bedienen können. Ein ganz besonderes Projekt ist unsere Schauküche in Menz, die neben dem Fleischereigeschäft entsteht. Hier werden Sie in Zukunft die Möglichkeit haben, unserem Partyservice und Catering bei der Zubereitung der Speisen zuzuschauen.
Sie werden sich nun sicher fragen, ob die 5. Generation in den Startlöchern steht um unsere ambitionierten Pläne weiter zu verfolgen und die Tradition fortzuführen? Hier kann ich Ihnen sagen, dass das sicher eine der größten Aufgaben für die nächsten Jahre ist, doch wir werden dieses „Ziel“ nicht aus den Augen verlieren.
Dafür stehe ich mit meinem Namen.
Myke Schumburg